Einen Trading-Vorteil im Markt finden (Teil 3)

Einen Trading-Vorteil im Markt finden (Teil 3)

 

Die Wahrscheinlichkeit eines Systems

Ob der Trader systematisch oder diskretionär handelt, mit dem Vertrauen in seine Strategie wächst auch sein Vorteil. Die schwierigsten Zeiten folgen oft den profitabelsten Zeiten, aber wenn er seinem Plan trotz aller Widrigkeiten folgt, wird er Erfolg haben. Versteht er sein System und dessen Wahrscheinlichkeiten (Probabilities) wächst auch seine Selbstsicherheit. Viele Trader vertrauen aber Systemen, die eigentlich nur wenige Chancen haben, im Laufe der Zeit Geld einzubringen, weil sie die Wahrscheinlichkeiten nicht verstehen.

 

Genügend Daten sammeln

Die Trefferquote einer Strategie ist die Wahrscheinlichkeit, mit der jeder Trade profitabel wird. Um eine genaue Vorstellung der Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Strategie zu haben, benötigen Sie mindestens 500 bis 1000 Trades. Hundert bis zweihundert Trades vermitteln eine relativ gute Vorstellung, aber um dieser Statistik zu vertrauen, braucht man mehr Trades.

 

Gewinn-Verlust-Verhältnis

Das Chance-Risiko-Verhältnis ist das Verhältnis der durchschnittlichen Gewinn-Trades zu den durchschnittlichen Verlust-Trades. Viele Trader machen den Fehler, den angestrebten Gewinn und den erwarteten Verlust zu verwenden. Das Problem damit ist, dass einige Trades wahrscheinlich am Breakeven kratzen oder durch einen Trailing-Stop beendet werden. Auch diese Trades müssen berücksichtigt werden. Und für eine realistische Betrachtung sollten die Trading-Kosten in diese Berechnung einbezogen werden.

 

Erwartung (expectancy)

Die Erwartung einer Strategie ist eine Kombination der Wahrscheinlichkeit und das durchschnittliche Chance-Risiko-Verhältnis. Die Erwartung gibt dem Trader eine Vorstellung davon, wie viel er im Schnitt aus einem Trade herausholen kann. So kann man die Erwartung kalkulieren:

Erwartung = (Trefferquote X Gewinn-Verlust-Verhältnis) - (1-Trefferquote)

Beispiel:

 

Trefferquote: 0,4, Gewinn-Verlust-Verhältnis 2:1

Erwartung   = (0,4 X 2)- (1-0,4)

                       =  0,8 – 0,6

                      =  0,2

 

Wenn die Erwartung seines Systems 0,2 ist für jeden 100 Euro, die der Trader   riskiert, kann er im Durchschnitt mit 20 Euro Gewinn rechnen. Eine Erwartung von Null bedeutet, dass die Strategie über die Zeit den Break-Even-Point erreichen wird. Aber nach einigen Stichproben von 20 – 30 Trades wird es sich zeigen, ob die Strategie profitabel ist oder nicht. Eine Erwartung von 0,2 ist profitabel, aber nur marginal. Auch wenn die Strategie über einen längeren Zeitraum profitabel ist, kann sie in einem kurzen Zeitraum in die Verlustzone rutschen. Eine Erwartung von 0,5 ist eine exzellente Strategie, und das ist die Größenordnung, die jeder ambitionierter Trader anstreben sollte.

 

Daten messen und analysieren!

Nutzt der Trader ein vollautomatisiertes System, ist es einfach, die Daten zu messen. Bei einem Backtest mit seiner Strategie ist der Trader in der Lage, die Anzahl der Trades, die Trefferquote und das Gewinn-Verlust-Verhältnis zu beurteilen. Um jedoch ein wirkliches Gefühl für seine Strategie zu erhalten, sollte er das System dennoch in Echtzeit auf Papier handeln. Ein diskretionärer Trader muss aber sowohl auf dem Papier als auch mit echtem Geld traden, um diese Daten zu erhalten. Ziel sollte es sein, die Erwartung seiner Strategie zu verbessern. Überdies sollte er versuchen herauszufinden, welchen Anteil seiner Performance jeweils von den Ausführungen, dem Trade-Management und den Trade-Ideen herrührt.

 

Fazit

Wenn der Trader ein gutes Verständnis der Erwartung seiner Trading-Strategie hat, weiß er, ob der Testprozess, in dem er sich gerade befindet, einen Nutzen bringt oder nicht. Es ist genau die positive Erwartung, die ihm das Vertrauen gibt, an seinem Plan festzuhalten. Außerdem hilft es ihm zu vermeiden, nach einen System zu handeln, das nur geringe Aussichten auf Erfolg hat.

 

 

 

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